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Niemand will zu Audi gehen, welcher Fahrer wird 2025 für das Team fahren?

Niemand will zu Audi: Welche Fahrer bleiben für 2025 übrig?

14. Juni ab 14:07
Letzte Aktualisierung 14. Juni ab 15:13
  • GPblog.com

Nico Hülkenberg hat bereits unterschrieben, aber der zweite Fahrer ist noch eine Weile entfernt. Audi hat große Pläne für den Einstieg in die Formel 1, aber nicht jeder Fahrer ist begierig, in das brandneue Projekt einzusteigen. Carlos Sainz und Esteban Ocon bevorzugen andere Teams, wer bleibt also übrig?

Das Formel-1-Team heißt derzeit Stake und ist den meisten Menschen als Sauber bekannt. Doch im Hintergrund arbeitet Audi an seinem Einstieg in den Sport. Andreas Seidl ist der Frontmann, James Key ist der Techniker, und mit Nico Hülkenberg wurde bereits der erste Fahrer der neuen Ära bekannt gegeben. Der zweite muss allerdings noch bekannt gegeben werden.

Es ist kein Geheimnis, dass Audi es auf Carlos Sainz abgesehen hatte und ihn am liebsten schon präsentiert hätte. Der Spanier wird Ferrari verlassen und war bereits durch seinen Vater Carlos Sainz Sr. mit dem deutschen Hersteller verbunden, der mit Audi die Rallye Dakar gewinnen konnte. Es schien eine logische Ergänzung zu sein, zumal Audi ab 2026 ein echtes Werksteam sein wird. Doch der Deal mit Sainz scheint nicht zustande zu kommen.

Warum sich Sainz für Williamsentscheidet

Sainz hatte ursprünglich Hoffnungen auf einen Platz bei Red Bull Racing oder Mercedes, aber beide Teams haben ihm mitgeteilt, dass er dort keine Option ist. Audi schien die logische Alternative zu sein, aber dann rutschte Sainz zu Alpine und Williams. Vor allem das letztgenannte Team beeindruckte den Spanier unter der Leitung von James Vowles.

Auf den ersten Blick ist das eine merkwürdige Wahl. Williams ist ein Kundenteam und ebenso wie Sauber noch weit von der Spitze des Feldes entfernt. Im Fahrerlager wird jedoch immer deutlicher, dass das Vertrauen in den 2026-Motor von Mercedes groß ist, während es einige Zweifel an den neuen Projekten von Red Bull Powertrains und Audi gibt. Das macht es für einen Fahrer wie Sainz wahrscheinlicher, einen Wechsel zu einem Mercedes-Kundenteam in Betracht zu ziehen, als zu einem Werksteam, das bei Null anfangen muss.

Sainz ist übrigens nicht der einzige, denn auch Esteban Ocon kam als zweiter Fahrer bei Audi ins Spiel. Der Franzose, der sich in den letzten Monaten bei Alpine nicht gerade beliebt gemacht hat und dort am Ende der Saison gehen wird, ist aber auch bei Haas als erfahrener Fahrer neben Oliver Bearman im Gespräch. Ocon selbst, so verrückt das auch klingen mag, würde lieber zu Haas als zu Audi gehen.

Es ist nicht auszuschließen, dass Sainz oder Ocon doch noch bei Audi landen. Sainz hat noch keinen Vertrag bei Williams unterschrieben und Ocon hat Konkurrenz bei Haas um den Platz. Die beiden könnten also immer noch bei Audi landen, aber der deutsche Hersteller scheint nicht die erste Wahl zu sein. Daher muss der Blick auf Option Nummer drei oder vielleicht Option Nummer vier gerichtet werden.

Red Bull setzt Audi auf den Block

Option Nummer drei war, oder ist, Yuki Tsunoda. Der Japaner passt ins Profil von Audi, denn der neue Fahrer muss bereits Erfahrung in der Formel 1 haben und zu schnell sein, um seinen Teamkollegen zu überholen. Tsunoda hat sich in den vier Jahren beim Schwesterteam von Red Bull Racing sehr gut entwickelt und scheint immer mehr von seinen Ecken und Kanten zu verlieren.

Tsunodas Problem ist sein längerer Vertrag. Tsunodas Vertrag lief Ende 2024 aus, aber Red Bull hat sich die Option genommen, den Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern. Ein kluger Schachzug von Red Bull, der durchblicken ließ, dass Tsunoda auf dem Radar von Audi, Haas und Alpine war. Wenn eines dieser Teams Tsunoda jetzt haben will, muss Geld fließen.

Red Bull hat diesen Trick bereits mit Pierre Gasly angewandt. Auch der Franzose schien innerhalb der Organisation von Red Bull ausgespielt zu werden, wurde aber trotzdem längerfristig verpflichtet. Daraufhin musste Alpine eine Ablösesumme für ihn zahlen. Die Frage ist, ob Audi bereit ist, dies zu tun. Mit einer Ablösesumme geht auch eine gewisse Erwartungshaltung einher, aber andererseits ist es schwer vorstellbar, dass Audi bald mit dem vierten Namen auf der Liste als zweitem Fahrer dasteht.

Wenn man sich das Profil von Audi ansieht, bleiben auch nicht viele Optionen. Pierre Gasly hat die nötige Erfahrung und einen Rennsieg auf dem Buckel, hat aber bisher im Duell mit Ocon im Jahr 2024 das Nachsehen. Das Gleiche gilt für Daniel Ricciardo. Auch er ist ein erfahrener Fahrer und mehrfacher Rennsieger, aber bei McLaren und jetzt bei VCARB unterlag er seinem Teamkollegen.

Der Fahrer, der bleibt, ist Valtteri Bottas. Der Finne ist offensichtlich auf der Suche nach einem Platz bei einem anderen Team. Bottas war in Gesprächen mit Williams und Alpine, ist aber bei keinem der beiden Teams erste Wahl. Obwohl Bottas selbst erklärt hat, dass er zu 99% sicher ist, dass er 2025 wieder in der Formel 1 fahren wird, steht eine Unterschrift noch aus.

Das Ironische an einem möglichen Deal mit Bottas ist, dass der Finne schon lange Teil des Sauber-Teams ist. Audi hat sich aber offensichtlich nach einem besseren Kandidaten umgesehen und mit mehreren Fahrern gesprochen, könnte aber trotzdem wieder bei Bottas landen.